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Seitlicher Blick auf eine Gruppe Ärzte und Ärztinnen in weißen Kitteln, die einem Vortrag zuhören. Die Köpfe sind unscharf aufgenommen.

Kriminalpsychologischer Forschungsbereich

In der Arbeitsgruppe werden kriminalpsychologische Fragestellungen untersucht. Aktuelle Projekte:

  • Evaluation der Sozialtherapie und Sicherungsverwahrung im Land Berlin
  • Qualität von Prognose- und Schuldfähigkeitsgutachten

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Aktuelle kriminalpsychologische Forschungsprojekte

Hier finden sie laufende sowie abgeschlossene Forschungsprojekte mit kriminalpsychologischem und -prognostischem Schwerpunkt.

Evaluation der Unterbringung und Behandlung der Sicherungsverwahrten, des Bereichs für Strafgefangene mit vornotierter Sicherungsverwahrung und der sozialtherapeutischen Einrichrtungen im Land Berlin

Zur Projektseite (inkl. Publikationen)

Das Land Berlin verfügt über ein vergleichsweise breites Spektrum an Möglichkeiten, seinem gesetzlichen Auftrag zur Resozialisierung der ihr anvertrauten Strafgefangenen und in Sicherungsverwahrung untergebrachten Menschen nachzukommen. Insbesondere unterhält es zu diesem Zweck auf dem Gelände der JVA Tegel eine der ältesten und größten sozialtherapeutischen Einrichtungen Deutschlands. Es betreibt zudem seit mehr als 25 Jahren eine der wenigen deutschen sozialtherapeutischen Einrichtungen für weibliche Strafgefangene und seit 2008 gibt es eine spezielle sozialtherapeutische Abteilung für den Jugendstrafvollzug. Im Gefolge veränderter gesetzlicher Vorgaben über die Vermeidung und Minimierung von Sicherungsverwahrung wurde ferner vor einiger Zeit eine neue Einrichtung eingeweiht. Sie soll den sicherungsverwahrten Gefangenen ein intensives Behandlungsangebot auf der Grundlage moderner Kenntnisse über Wirkprinzipien und Methoden der Straftäterbehandlung unterbreiten mit dem Ziel, die Maßregel möglichst effizient zu gestalten und hierdurch möglichst zügig entbehrlich zu machen. Darüber hinaus wurde ein spezieller Bereich für die von Sicherungsverwahrung bedrohten Strafgefangenen eingerichtet, der sich mit Hilfe intensiver Behandlungs- und Betreuungsangebote der Aufgabe widmet, die Anordnung der Maßregel möglichst entbehrlich zu machen.

Eine Evaluation der Wirksamkeit von jenen Behandlungsprogrammen ist aus mehreren Gründen geboten, u.a. aus ethischen, sicherheitspolitischen Gründen sowie aus Kosten-Nutzen-Erwägungen. Vor diesem Hintergrund wurde die begleitende Wirksamkeitsevaluation in den Strafvollzugsgesetzen des Landes Berlin und in zahlreichen anderen Bundesländern gesetzlich verankert (vgl. § 100 StVollzG Bln; § 98 SVVollzG Bln; § 103 JStVollzG Bln).

Die Berliner Senatsverwaltung für Justiz und Verbraucherschutz hatte daher im Oktober 2013 das Institut für Forensische Psychiatrie der Charité Berlin aufgefordert, ein Rahmenkonzept für eine umfassende Evaluation der sozialtherapeutischen Einrichtungen in Berlin sowie für die Evaluation der neuen Einrichtung für die Unterbringung und Behandlung der Sicherungsverwahrten in Berlin zu entwickeln.

Bei dem vorliegenden Projekt handelt es sich um vergleichsweise aufwändiges Evaluationsvorhaben. Dies ist darauf zurückzuführen, dass nicht nur globale Effekte der Behandlungsprogramme auf das langfristige Legalverhalten der zu untersuchenden Klientel von Interesse ist, sondern die Untersuchung differentieller Effekte im Sinne eines „Was wirkt wie bei wem und unter welchen Bedingungen“ im Fokus steht. Dies erfordert eine stärkere Berücksichtigung konzeptueller, inhaltlicher, struktureller und prozessualer Faktoren und Einflüsse.

Ziel des Vorhabens ist es, die Behandlungskonzeptionen, ihre jeweiligen Behandlungsvoraussetzungen und die Arbeitsmethoden vor Ort im Hinblick auf ihre Wirkungen und Wechselwirkungen umfassend zu beleuchten. Es verfolgt dabei einen multimethodalen Ansatz, um Wirkungszusammenhänge einzelner Elemente abbilden und etwaige förderliche und hemmende Einflüsse und Strukturen erkennen zu können. Es versteht sich als begleitende Evaluation der Behandlungsverläufe der Gefangenen in den verschiedenen Einrichtungen. Es ist deshalb längerfristig angelegt, um die Entwicklungen zunächst im Verlauf der Behandlung nachzuzeichnen, aber dann auch nach Entlassung der behandelten Straftäter weiter zu verfolgen und auf ihre rückfallpräventiven Wirkungen hin zu untersuchen.

Abgeschlossene kriminalprognostische Forschungsprojekte

Qualität von Schuldfähigkeitsgutachten

Untersuchung, inwieweit die Veröffentlichung der Mindeststandards von Boetticher et al. (2007) zu einer Qualitätsverbesserung im Bereich der Schuldfähigkeitsbegutachtung geführt hat, in Kooperation mit der LMU München (Dr. Wertz).

Publikation:

Wertz, M.*, Hausam, J.*, Konrad, N., Schiltz, K., Imhoff, R. & Rettenberger, M. (2021). Qualität von Schuldfähigkeitsgutachten – Mindestanforderungen, unterbringungsrelevante Gefährlichkeitsprognose und Berücksichtigung im richterlichen Urteil. Recht & Psychiatrie, 39, 202-211. https://doi.org/10.1486/RP-2021-04_202

*geteilte Erstautorenschaft

Wertz, M., Hank, L., Hausam, J., Konrad, N., Schiltz, K., Imhoff, R. & Rettenberger, M. (2022). The Use and Reporting Practice of Psychological Tests in Risk and Criminal Responsibility Expert Reports. Psychology, Crime & Law.

Evaluation des Berliner Fallmanagements haft- und maßregelvollzugsentlassener Risikotäter

Gegenstand dieses Projekts war die Evaluation des Berliner Konzeptes für das institutions- und professionsübergreifende Risikomanagement haft- und maßregelvollzugsentlassener rückfallgefährdeter Gewalt- und Sexualstraftäter.

Laufzeit: 2014 bis 2019.

Gefördert von der Polizei Berlin und Senatsverwaltung für Justiz und Verbraucherschutz.

Risikoklassifikation bei Sexualdelinquenz

gefördert durch die DKLB-Stiftung von 2009 - 2011


Entwicklung und Validierung von Instrumenten und Methoden zur Risikoklassifikation von Sexualdelinquenten für die polizeiliche Präventionsarbeit

Methoden der Rückfallprognose bei jugendlichen und heranwachsenden Sexual- und Gewaltstraftätern

gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft von 2008 - 2011

Methoden der Rückfallprognose bei Gewalt- und Sexualdelinquenz


gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft von 2005 - 2008

Chronische Rückfalldelinquenz im Indviduellen Menschlichen Entwicklungsverlauf

gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft von 2000 - 2004 

Forschungsbereichsleiter

Dr. phil. Joscha Hausam

Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Sachverständiger, Webredakteur

Zweifarbiger Schattenriss eines Männerkopfes; grau auf hellgrau.